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@ -39,7 +39,21 @@ Nach dieser Eröffnung folgten die Laudationes für unsere drei Nominierten:
- Herr Dr. Koch berichtete ausgehend eines persönlichen Erlebnisses über Florian. Es trug sich in der 5. Klasse zu, dass sie Schülerinnen und Schüler in einer Mathematikstunde das Alphabet durchnummerieren sollten und dann mithilfe dieser Nummern und weiterer Tricks ihren Vornamen verschlüsseln sollten. Herr Dr. Koch wollte dann höchstpersönlich nur anhand der Ziffern erraten, wer ihm welchen verschlüsselten Zettel übergeben hat. Seine Erwartungen der Cäsar-Verschlüsselung übertraf Florian bei Weiten: Auf dem Zettel standen komplexe Zahlen, Rechnungen mit der eulerschen Zahl und Pi, Logarithmen und Fakultäten. Verdutzt fragte Herr Dr. Koch, woher Florian das alles schon wüsste. Seine damalige Antwort lautete: „Ich lese abends im Tafelwerk.“ Man kann also unschwer erkennen, dass Florians Lieblingsfach schon immer Mathematik war. Dies lebte er auch in seiner ganzen Schulkarriere mit jährlichen Erfolgen bei der Matheolympiade aus. In den letzten vier Jahren war es immer ein 1. Preis bei der Matheolympiade, bei der Physikolympiade in gleicher Zeit dreimal der 1. Preis. Aktuell kämpft er unter den 40 besten Mathematikern. Trotz dieser Erfolge war er nie ein abgehobenes Genie, sondern überzeugte stets mit Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft
- Frau Schmidt umriss Chiamakas Schullaufbahn. Sie begann mit einem Gedicht, welches Chiamaka mit nur 10 Jahren in der 5. Klasse verfasst hatte: Zeitzer Teich. Es trug sich in der Kindheit wohl öfter zu, dass Chiamakas Vater am Abend das Poesiealbum einziehen musste, sonst hätte Chiamaka wohl die ganze Nacht hindurch gedichtet. Aber ein solches Sprachtalent am GCG? Natürlich! Chiamakas Interessen sind sehr breit gefächert: das Klavierspiel, Rhönrad fahren, sportliche Erfolge (z.B. als Siegerin beim Wettbewerb Strongest Student, wo sie tags zuvor ihren 1. Platz verteidigt hatte), aber auch Forschung bei Schüler experimentieren und Jugend forscht. Eines ihrer Vorbilder ist dabei Leonardo da Vinci, welcher Wissenschaft und Kunst verband. Bei Jugend forscht stand seit jungen Jahren immer die Nachhaltigkeit ihrer Forschungen mit Emilia und Aurelia im Fokus, teils sogar mit mehreren Arbeiten im selben Wettbewerbsjahr. Weitere Erfolge verzeichnete sie bei IJSO, dem Cybermentorprogramm, der Big Challenge und dem Certamen Franckianum. Zudem engagierte sie sich immer für unser Schulleben in der Chronik-AG, dem Schülerrat und -beirat, der Aktionen zum Red Hand Day und einem Flohmarkt im Rahmen von „Dein Tag für Afrika“. Nach dem Abitur strebt Chiamaka ein Pharmaziestudium an. Zuvor fassen aber die Einschätzungen ihrer Brüder Chiamakas Schulzeit sehr gut zusammen: Sie ist fokussiert, sie gibt nie auf, sie ist immer hilfsbereit und ermutigend.
> Zeitzer Teich ergänzen
> **Chiamaka Okoro: Zeitzer Teich**
> An einem verlassnen Ort in Zeitz
> Gibt es einen alten Teich
> Trostlos schwärzt das Wasser sich
> Von der blaugrünen Farbe ist fast nichts mehr übrig
> Und wenn die wilden Winde ihr Unwesen treiben
> Sich die pechschwarzen Wellen aufbäumen
> Doch wenn die Nacht den Tag besiegt
> Und der Vollmond sich im Himmel wiegt
> Wird es ganz lebendig im Zeitzer Teich
> Das Wasser wird wieder an blauer Farbe reich
> Der ganze Teich erwacht zum Leben
> Aber kein Mensch wird das jemals sehen
> Und wenn es doch jemand sehen will
> Wird es im Teich für immer still
- „Entschuldigung, ich hätte da nochmal eine Frage“, mit diesen Worten eröffnete Herr Franz die Laudatio für Simon. Diesen Satz äußert Simon regelmäßig im Unterrichtsgeschehen, da er ein noch tieferes und intensiveres Verständnis der Unterrichtsinhalte erlangen will. Dies ist so sehr seine Komfortzone, dass er nach dem Abitur Lehrer für Chemie und Informatik werden will. Einzig vielleicht im Basketballkurs konnte ihn Herr Franz einmal weit außerhalb der Komfortzone beobachten. Trotzdem hat auch Simon sportliche Talente: In seiner Freizeit ist er ein Meister an Pfeil und Bogen. Schulisch gehörte Simon immer zur Leistungsspitze und blieb dabei immer fröhlich und freundlich. Besonderes Interesse wurde dabei der Chemie gewidmet: Hier errang er regelmäßig große Wettbewerbserfolge und kämpfte rund um die Festveranstaltung in der 3. Runde der IChO in Göttingen. Bis Mittag um 12 Uhr noch dort, 14 Uhr wieder im GCG zur Cantorpreisverleihung und am Nachmittag wieder zurück, da die Wettbewerbsrunde am Freitag nach weiterlief. Schon mit seiner dortigen Teilnahme gehört er zu den 60 besten Nachwuchschemikern Deutschlands. Der chemische Kontext ist auch ein Beispiel für sein soziales Engagement, denn regelmäßig bereitete er Mitschüler auf die IChO vor: Freitags in der 9. Stunde. Weiterhin gestaltete er regelmäßig Projekte im Rahmen des Tages der Kulturen, zuletzt im Rahmen des Red Hand Days. Dabei leitete er mit Chiamaka auch den Talk mit Karamba Diaby, als unsere Händesammlung in Richtung Bundestag übergeben wurden. „Entschuldigung, ich hätte da nochmal eine Frage“: auf den ersten Blick manchmal nervig, aber immer ein Anreiz Outside the Box zu denken!
@ -51,6 +65,6 @@ Nun konnte Herr Dirk Schlesier (Leiter des Planetariums Halle) in seinen Festvor
1. Satelliten und Weltraumteleskope: Wie helfen uns diese Mittel, unsere Erde weiter kennenzulernen und das All zu erkunden? Wie gehen wir aber auch mit Weltraumschrott um? Denn langsam wird es an unserem Himmel ziemlich voll …
1. Raumfahrt: Wie weit stehen die Planungen für eine erste menschliche Mondbasis?
1. Asteroidenabwehr: Im DART-Projekt wurde zuletzt der Mond eines Asteroiden bezüglich seiner Umlaufbahn beeinflusst. Diese Forschung steckt noch in einem frühen Stadium, aber es zeigt sich, dass sie nötig wird. Erst wenige Tage vor der Preisverleihung stürzte ein kleiner Asteroid auf ein Feld in Deutschland und wurde erst 30 Minuten vor seinem Eintreffen erkannt.
1. Exoplaneten: In den 1970ern kannten wir noch keinen einzigen Exoplaneten, mittlerweile sind über 5000 bekannt und über 10000 weitere werden untersucht.
1. Exoplaneten: In den 1970ern kannten wir noch keinen einzigen Exoplaneten, mittlerweile sind über 5000 bekannt und über 10000 weitere werden untersucht.
Danach stand der Höhepunkt der Veranstaltung an: Der Cantorpreis wurde an Florian verliehen. Bescheiden wie immer, nahm er den Preis an, wartete kurz den Applaus ab und ging dann zurück an seinen Platz. Erst dort wurde er darauf hingewiesen, dass alle noch eine kurze Rede von ihm erwarten. Diese fiel fast schon mathematisch aus: nüchtern, präzise und die wohl kürzeste aller Cantorpreis-Dankesreden bisher.